Der Drucker war ein Spontankauf. Das Angebot war so günstig dass ich nicht ablehnen konnte.
Man kann den Geeetech M1 als Kinderspielzeug betrachten, so wird er auch zum Teil umworben. Das ist wohl auch der Grund warum die Temperatur der Heizplatte auf 60 Grad beschränkt ist. So können sich Kinder (und alte Männer) nicht die Pfoten verbrennen. Die geringe Temperatur bringt den Nachteil mit sich dass nur die Materialien PLA und TPU verarbeitet werden können. Die Baufläche ist mit 100x100mm winzig klein. Aber tatsächlich sind die allermeisten meiner Drucke nicht größer.
Das Modell ist noch nicht lange auf dem Markt, und hat Merkmale der
neuesten Druckergeneration. So z.B. eine PEI-Magnetplatte, ein
Farbdisplay (kein touch, sondern Encoder-Bedienung), und einen
Direktextruder. Der Bauraum ist super ausgeleuchtet, man vermisst
höchstens eine Kamera. Die Geschwindigkeit ist bis 250 mm/Sek angegeben.
Bei vielen Druckern wird behauptet sie könnten vollautomatisch leveln.
Der Geeetech kann es aber wirklich! Kein Gefummel mit Papierstreifen und
manueller Nachjustierung. Einfach im Menü anwählen und das Hotend fährt
16(!) Messpunkte auf dem Bett an.
Die Lautstärke beim Drucken ist
beachtlich und erinnert an das Gekreische eines alten NEC 24-Nadler.
Aber Kinder und halbtaube alte Männer mögen es ja laut (Ironie). Bei der
Konstruktion der trickreichen Umlenkungen des Zahnriemens waren
vermutlich französische Autokonstrukteure beteiligt. Die Nozzle reinigt
sich selbsttätig über eine Abstreifbürste aus Silkon.
Der
Filamenthalter ist für 500g-Rollen ausgelegt. Will man größere (bzw.
normale 1Kg-Rollen) benutzen muss man sich einen Halter neben den
Drucker stellen. Ich führe gerne auch Filament über ein Gestell von oben
bei. Das geht hier aber nicht weil der Filamentsensor nach unten zeigt.
Meine Testdrucke (hier aus PLA+) sehen alle sehr sauber aus
Konfigurationsdateien für Cura und OrcaSlicer kann man bei Geeetech downloaden. Auf der Speicherkarte findet sich auch eine portable Version von OrcaSlicer. Mit OrcaSlicer kann man sich mit dem Drucker allerdings nur über die Micro-SD austauschen, oder man installiert sich OpctoPrint und kann dann über das Netzwerk den Drucker füttern und verwalten.
Ich finde der M1 ist ein sehr feines Spielzeug und ich bereue die Anschaffung nicht.
Die wichtigsten Materialien für Radioknöpfe o.ä. , nämlich PETG und ABS, sind leider mit dem M1 nicht druckbar. Damit wären wir vielleicht doch wieder beim Spielzeug. Dafür sind 150 - 200 € aber auch schon wieder zu viel. Ein Mittelklassedrucker für den täglichen Betrieb, der alles kann, kostet auch nur 150 €. Ich sehe den M1 als Zweitgerät um mal Spielzeug, Dekoration oder Labormuster zu bauen und für den mobilen Einsatz.





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