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zur Vorgeschichte
wir erinnern uns, ich hatte vor 2 Jahren 2 kleinere OMT's gebaut:
Jukeboxmodell Wurlitzer OMT mit Raspberry Pi
Jukeboxmodell Wurlitzer OMT Verson 2 "Chris Rea"
die Grundlagen hatte ich an dieser Stelle erarbeitet:
fruitbox V2 - Jukebox für Raspberry Pi
Die dritte sollte in Lebensgröße entstehen. Ich bin allerdings kein guter Schreiner und habe auch nur einen begrenzten Arbeitsraum. Meine Chance kam als mir die Freunde die Ruine einer Elta Box überließen, die aussah als wäre sie aus den Fluten des Ahrtals gezogen worden. Die MDF-Teile waren aufgequollen und verschimmelt. Kassettenlaufwerk und CD-Player verrostet.
Gehäuseaufbereitung
wiederverwenden konnte ich das Frontteil. Es besteht zwar auch aus MDF, ist aber durch ein Furnier geschützt.
Die Außenhaut ist wieder verwendbar, da sie aus Sperrholz besteht. Ich setzte erst einen neuen Boden und Zwischenboden ein, damit das Gebilde mir nicht zusammenbricht.
das Furnier wurde geschliffen und die restlichen MDF-Teile abgetrennt. Dazu benutzte ich hauptächlich den Dremel mit einer Diamantscheibe.
bei ExpressZuschnitt.de orderte ich wasserfeste Siebdruckplatten 9mm passend zugeschnitten und ausgeschnitten.
danach lackierte ich alles schwarz mit mehreren Schichten Klarlack.
die Lautsprecherbox baute ich neu:
Vorplanung
Die Radioblende und den Rahmen des CD-Players hätte ich aus optischen Gründen gerne weiterhin eingesetzt. Ich wollte auch die Radioplatine mit ihren NF-Eingängen und den NF-Verstärkern weiterhin nutzen. Die CD-Steuerung erwies sich aber als sinnlos und musste dem Bildschirm weichen. Die Radioplatine reinigte ich und brachte sie zum Laufen. Es gab aber 2 nicht lösbare Probleme. Der Arduino mit den LED-Stripes sowie der Raspberry für die Jukebox legten den UKW-Empfang lahm. Zudem läuft der Drehkondensator des UKW-Teils so schwer dass der Seiltrieb es nicht schafft ihn anzutreiben.
Platine für Radio, NF, Klangeinstellung und Quellenumschaltung:
Planung auf dem Schreibtisch:
Ein 14 oder 15 Zoll VGA-Bildschirm hätte Platz finden können. Ich hätte mich aber optisch zu weit vom Original entfernt.
auch mit dem 7 Zoll HDMI Monitor ergab sich keine ansprechende Kombination:
mit dem 12 Zoll HDMI ergab sich ein für mich stimmiges Bild. Zu dem Zeitpunkt wusste ich aber noch nicht um die Probleme des UKW-Teils:
auch für die Arcade-Tasten blieb noch Platz übrig:
ich legte mich also auf dieses Design fest:
Lichteffekte
um die Ansteuerung der LED-Stripes zu testen baute ich erst mal einen 3,3V Arduino Pro Mini auf eine Platine mit einem Pegelwandler auf 5V und einem PullUp für das Stripe, bis ich wieder Arduino Nano zur Verfügung hatte. Bespielt wird der Pro Mini mit einem FDDI-Adapter. In die Datenleitung kam ein 680 Ohm Widerstand zum Schutz und/oder zur Entstörung.
Als Software wählte ich WS2812B-Jukebox . Mit einem Taster lassen sich bei diesem Sketch 3 verschiedene Effekte anwählen. Wegen der Größe der Box wählte ich einen LED-Abstand von 33mm. Damit komme ich für den äusseren und den inneren Halbring zusammen auf 76 LED's.
Später baute ich noch eine Lichtbox mit einem 24er LED-Ring hinter den Stern auf dem Schallaustritt. Damit sind es jetzt genau 100 LED's.
zur Reflexion unterlegte ich die Stripes mit selbstklebender Alufolie und bestellte mir zum Verschrauben extra Silikon-Haltebügel. In den Kurven verdrehte sich das Stripe etwas, das tut der Optik aber keinen Abbruch.
damit wären wir jetzt an diesem Punkt angelangt. Ich habe auch bereits die Tastenfelder vorgesehen und entsprechende Teile gedruckt:
apropos Drucker .. das Schaltnetzteil für die Beleuchtung bekam natürlich eines meiner bewährten Gehäuse, ebenso der Arduino Nano:
kommen wir zu dem Problem mit dem originalen UKW-Radio. Es gehörte ja hinter diese Blende, und die Blende wollte ich der Optik wegen beibehalten. Auch die beiden Schalter für Power und Light will ich wieder einsetzen.
Als Ersatz für die Radioplatine fand ich in dieses mp5-Autoradio mit 7 Zoll Display:
es verfügt über Aux-Eingang, kann mp5-Dateien von Stick oder Micro-SD abspielen, und das sogar in zufälliger Reihenfolge, und hat als besonderen Gimmick eine Rückfahrkamera im Lieferumfang. Und es stört sich nicht an der HF-Verseuchung der näheren Umgebung. Dazu gibt es noch Bluetooth, eine Lenkradfernbedienung und eine normale Fernbedienung sowie einen Touch-Screen. Also ein echtes Multimedia-Center. Eine Bezugsquelle düfte über die Angaben der Systeminformationen gut zu finden sein:
die Blende habe ich sorgfältig ausgedremelt:
Nun kann ich also schon mal Videofilme oder Audiodateien abspielen, Radio hören und das Handy koppeln. Der Raspberry für die eigentliche Jukebox soll über AUX laufen.
Die Fruitbox
dazu zeige ich erst mal den 12 Zoll Bildschirm. Hier ist er noch hinter die Front gesetzt, später kam er vor die Front. Man sieht hier aber die Druckteile um den Bildschirm einzupassen. Oberes und unteres Tastenfeld, sowie die Einsätze um die Lücken seitlich des Bildschirmes zu schließen.
Dienlich bei der Installation waren mir meine eigenen Anleitungen:
fruitbox V2 - Jukebox für Raspberry Pi
sowie die Einrichtung einer USB-SSD anstatt einer SD-Karte:
als Image benutzte ich wie von chundermike vorgeschlagen das letzte Release von Raspbian Buster.
Die Datenpartition bekam ein exFAT Dateisystem wegen des Austauschs mit einem Windows-System. Das erwies sich als unnötig. In der Praxis stecke ich die Platte nicht um sondern bespiele sie per FTP (filezilla). Das geht mindestens genauso schnell und sie kann dabei am Raspberry angeklemmt bleiben. Bei der nächsten Installation einer Datenpartition werde ich NTFS benutzen.
der Hinweis beim ersten Start von Buster geht in Ordnung weil ich die Partitionen ja manuell eingerichtet habe. Demnach sollte ich aber noch Root nach hinten verschieben. Ob das wirklich nötig ist weiß ich nicht:
Das automatische Mounten der Mediapartition mittels fstab ist hier erklärt:
Raspberry Pi: USB-Stick und USB-Festplatte einbinden
Hier ebenso mit der Installation der exFAT-Unterstützung:
Adding Support for exFAT File System
vor dem Mounten:
nach dem Mounten:
dann fand ich noch eine gute Tabelle zum Optimieren des GPU-Speichers:
den stellte ich demnach bei dem verwendeten 512 MB RAM System auf den Wert 384. Die Änderung kann man mit raspi-config vornehmen oder direkt in /boot/config.txt eintragen. Das ist wichtig, weil bei einem zu hohen Wert das BS nicht mehr startet und man sich durch Bearbeiten der config.txt auf einem anderen PC wieder behelfen kann.
gerne begrenze ich die Systemlogs. Hier erklärt:
Linux Root-Partition voll, Speicher freigeben
Erwähnenswertes zu fruitbox selbst:
die GPU Optimierung ist schon erwähnt und auch wichtig.
ein Autostart von fruitbox ist zum Glück wegen des verwendeten Buster problemlos in der rc.local möglich.
die fruitbox.ini wird erst beim ersten Start erzeugt. Anfänglich suchte ich sie vergebens.
Die Zuweisung der Arcadetasten auf den Zero Delay Arcade USB Encoder gelang mir erstmalig per Tastatur mit dem On-Screen Menue. Naja nicht ganz. Ich konnte zwar die Festlegungen treffen, sie wurden aber nicht gespeichert. Folglich notierte ich mir die generierten Schalterbezeichnungen und trug sie später manuell in der fruitbox.ini ein. Warum die automatische Speicherung nicht funktioniert bekomme ich irgendwann auch noch raus.
Zur Bedienung des Menue:
man gelangt ins Menue durch Betätigen der TAB-Taste. Man bewegt sich im Menue ausschliesslich mit den Tasten Pfeil-rechts und Pfeil-links. Jede andere Taste führt ein Select aus. Außer ESC, damit bewegt man sich wieder rückwärts im Menue. In der Button Configuration wählt man die entsprechende Funktion aus und drückt die dafür vorgesehene Arcadetaste. Deren Name wird erkannt und angezeigt und theoretisch auch in die fruitbox.ini geschrieben, was es zu überprüfen gilt!
meine Anpassungen im Abschnitt "buttons" der fruitbox.ini sehen folgendermassen aus:
Random = JOY_Y_LO Skip = JOY_Y_HI LeftScreen = BTN_TRIGGER RightScreen = BTN_BASE4 PowerOff = JOY_X_LO Select1 = BTN_THUMB Select2 = BTN_THUMB2 Select3 = BTN_TOP Select4 = BTN_TOP2 Select5 = BTN_PINKIE Select6 = BTN_BASE Select7 = BTN_BASE2 Select8 = BTN_BASE3
Anmerkungen:
Alle 4 Lautsprecher haben zwar einen angerosteten Korpus, sind aber ansonsten noch vollständig intakt. Den Membranen der Tieftöner hab ich mit schwarzem Lackiernebel wieder zu Glanz verholfen. Original gehört noch ein goldener Stoff davor, ich habe sie aber auf Sicht eingebaut.
Heute würde ich es anders machen. Statt den beiden Tieftönern würde ich mit einem einzigen 15 Zoll-System ein Mono- oder 2.1 System bauen mit entsprechend ausgewählter Endstufe und versuchen an den voluminösen Klang einer echten Jukebox heranzukommen. Die Elta klingt zwar nicht schlecht, aber da wäre noch mehr rauszuholen. Der Ton kommt bei meinem Video nicht richtig zu Geltung, weil das Mikrofon des Handy sich immer undefiniert abgeregelt hatte.
Das Radio ist wie auf dieser Abbildung das Modell 7010B. Der Preis ist ein Witz! Ich hatte mehrere unterschiedliche Modelle getestet, aber nur dieses beherrscht die Zufallswiedergabe der Mediendateien.
die Jukebox von Elta (richtige Bezeichnung: Juke Box Stereo System Hollywood -1, Artikel Nr. 2752) ist in gutem Zustand für ca. 80 Euro zu bekommen. Hier ist der Preis nur für die Holzzuschnitte von ExpressZuschnitt.de:
Mit den Elektronikkomponenten und dem vielen Kleinkram wie Schrauben, Tasten und Sprühfarbe schätze ich meine Ausgaben auf mindestens 600 Euro.
in einem Pub in der Saarlouiser Altstadt habe ich heute eine originale OMT-Box entdeckt. Allerdings war die Lokation geschlossen und ich konnte nur durch die Scheibe fotografieren.
die Arbeiten sind nun auch im Inneren soweit dass ich etwas zeigen kann.
die erste Nachbesserung war die Montage einer einzeln schaltbaren Steckdosenleiste. Es müssen ja nicht immer alle Elemente in Betrieb sein. Wenn ich z.B. nur Videos schaue kann der Raspberry und sein Bildschirm abgeschaltet bleiben. Oder wenn mich die Ilumination stört schalte ich diese ebenfalls ab. Dann habe ich 3 LED-Aufbauleuchten eingebaut um den Innenraum zu erleuchten. Damit läßt es sich super arbeiten. Bei Nichtbedarf schalte ich sie an der Steckdosenleiste aus.
so sah es noch vor ein paar Tagen aus:
Steckdosenleiste und LED-Strahler waren das erste was nachgerüstet wurde.
die Aufbauleuchten kamen von Pollin:
Hochkant in der Mitte ist der Zero-Delay-Encoder angeordnet. Ich musste ihn hochkant einbauen weil die konfektionierten Kabel zu den Arcade-Tastern in der Länge knapp bemessen sind. Der Raspberry bekam ein Fertiggehäuse:
Das LED-Vorschaltgerät und seine Niedervoltverteilung wurden angeschraubt:
Hier montiere ich die LED-Strahler. Dafür kaufte ich mir extra einen Kosmetikspiegel um zu sehen was ich da tue:
Die Verkabelung wurde bestmöglich verlegt. Die Lautsprecherbox bleibt aber weiterhin herausnehmbar:
Damit man die Jukebox bequem tragen kann ohne Plastikteile zu demolieren montierte ich Tragegriffe:
hier ist die Ordnung schon einigermaßen hergestellt:
die ein oder andere Kleinigkeit ist immer noch zu tun. Vielleicht kommen auch noch andere Ideen. Mich stört z.B. dass die Schalter der Steckdosenleiste schlecht zu erreichen sind. Ausserdem werden sie von den Steckernetzteilen teilweise verdeckt. Hier habe ich die Idee von Smart- oder Funk-Steckdosen.
wegen den Tonproblemen habe ich ein neues Video erstellt. Der Ton ist jetzt sauber. Die Bildershow, mit der das Video endet, ist mit einer lizenzfreien Tonspur hinterlegt. Die angespielten Titel in der Box stammen von Interpreten die keine Einwände gegen eine Youtube-Veröffentlichung haben.
Technisch habe ich die Box um einen Funksteckdosen-Set erweitert (Modell deleyCon MK3795). Mit einer Fernbedienung kann ich nun Radio, Raspberry und Ilumination separat Ein/Aus schalten. Das erleichtert sehr die Handhabung. Auch wenn ich jetzt, zusammen mit der Fernbedienung für das Radio, mit 2 Fernbedienungen hantiere.
(Produktfoto)





































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