Auf der anderen Straßenseite wurde ein Haus ausgeräumt, und die Nachbarn machten mich darauf aufmerksam dass auf dem Müllberg vor dem Haus ein Röhrenradio stehe. Das angelte ich mir dann. Es war ein Tonfunk, der mittlerweile bei Frank (Bosk Veld) eine Bleibe gefunden hat. Auf dem gleichen Müllberg lag aber auch noch dieser Telefunken Radiorekorder, den ich erst mal im Keller verstaute.
Nun wollte ich für Werner etwas nachschauen und wie es so ist, wenn man
ein Radio schon mal geöffnet hat, kann man es auch gleich revidieren.
Regulär wäre es schätzungsweise in 10 Jahren erst an die Reihe gekommen.
und so zerlegte ich es und unterzog die Teile einer gründlichen Reinigung. Sind die Lautsprecher erst mal entnommen kann man die Frontgitter durch Drücken von jeweils 2 Rastnasen leicht entnehmen. Ebenfalls nur eingeclipt sind die Gitter für die Hochtöner (vermutlich kleine Piezos). Auf dem Bild sind die Lautsprecher für einen Funktionstest provisorisch befestigt.
Man sieht einen kleinen Riss an der Rückwand durch eine äusserliche Einwirkung. Das war mit Sekundenkleber gut zu reparieren.
Ein paar Dinge sind an diesem Modell noch erwähnenswert. Neben 6 Rückwandschrauben hat das Gehäuse am oberen Rand noch 2 Clipse, die man aushebeln muss:
Hat Telefunken bei den Lautsprecherschrauben gespart? Nein! Die beiden Schrauben pro Lautsprecher müssen genau an diesen Stellen auch wieder eingesetzt werden. Die anderen Schraubenaufnahmen werden für die Rückwandschrauben mitbenutzt. Beachtet man das nicht wundert man sich dass der Deckel nicht mehr ganz schließt weil die Schraubenhülsen des Deckels auf den Schraubenköpfen aufsetzen.
Der Riemen für das Bandzählwerk wird erst nach Montage des Laufwerks von vorne aufgelegt. Dazu wird das Abdeckblech der Mechanik nach Lösen von 2 Schräubchen am oberen Rand entnommen.
Erfreulicherweise hat der Rekorder Chinchbuchen für line-in und line-out:
eine bemerkenswerte Kassette befand sich im Laufwerk. Auf ihr ist der Mitschnitt einer Radiosendung zu hören mit der Aufnahme eines festlichen Gottesdienstes in unserer Kirche. Der Rekorder wurde 1988/89 vertrieben. Die Aufnahme datiere ich ganz vorsichtig auf den gleichen Zeitraum. Der damalige Pfarrer wird namentlich erwähnt und wirkte nur bis zu diesem Zeitpunkt in unserer Kirche.
Das Gerät ist wieder sehr ansehnlich geworden. Auf dem Kassettenfachdeckel befindet sich immer noch die Schutzfolie! Das Batteriefach ist neuwertig. Vermutlich waren noch nie Batterien eingesetzt. Auch technisch gibt es nichts zu meckern. Empfang und Klang sind bestens und das Laufwerk läuft wieder richtig schön rund.
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