um das Radio kümmere mich für einen Bekannten, dem das gute Stück aus familiären Gründen sehr am Herzen liegt.
bis auf ein paar Röhren sind alle wichtigen Teile vorhanden:
um den Aufwand einer Revision abzuschätzen wurde das Chassis erst mal grob gereinigt.
Kabelbaum
die erste dringende Teil-Baustelle ist der Kabelbaum zum Lautsprecher.
Da ich das Chassis noch viel bewegen werde befürchtete ich ein Brechen der Kabel und ersetzte sie durch flexible Einzeladern, die von einem Gewebeschlauch zusammengefasst werden.
Lade-/Siebelko
vom Lautsprecher führten ursprünglich wieder 2 Kabel zurück zu dem am Chassis angeflanschten Kombi-Elko mit 2 x 16 µF / 500 V. Ich hatte nicht vor diesen Elko zu formieren und wieder in Betrieb zu nehmen. Er verbleibt als Attrappe. Ich sparte auch die beiden Leitungen ein und setzte 2 moderne Elkos mit jeweils 22 µF direkt an den AÜ.
Untersuchung des Netztrafo
hier gab ursprünglich eine Spezialsicherung und ein relativ großes freiliegendes Blech welches Netzspannungspotential führte.
Ich montierte mit 2 Schrauben M2 einen normalen zweiteiligen Feinsicherungshalter auf das Pertinax. Den Halter kann ich mit einer kleinen Haube abdecken und gewinne dadurch Berührungsschutz. Das vordere Blech ist nun potentialfrei.
in dem Schacht unterhalb der Gleichrichterröhre sieht man 2 Teerkondensatoren. Es handelt sich um einen Entstörkondensator und den Kondensator für die Lichtantenne. Beide fielen ersatzlos dem Seitenschneider zum Opfer.
Ergänzung der fehlenden Röhren
Vorrätig hatte ich 2 Stück AZ1. Eine davon zeigte Heizfadenunterbrechung, die andere eine etwas schwache Emission von 50 bzw. 60%. Damit kann ich aber durchaus das Radio in Betrieb nehmen. Eine AL4 musste ich erst besorgen.
Skalenseil
das Skalenseil ist zweiteilig. Ein Stück aus Stahl und ein Stück aus Faser. Ich legte das Drehko-Rad frei indem ich 8 Nieten aufbohrte um den Skalenhintergrund abnehmen zu können. Einen anderen Weg sah ich nicht.
das neue Seil ist montiert und die Verknotungen mit Sekundenkleber gesichert:
die Unterseite vor der Revision:
einige Verbindungen sind nicht gelötet sondern gepunktet.
der Kathodenwiderstand ist als Widerstandsdraht ausgeführt. Sollte ich den vorsorglich erneuern? Der Wert ist noch okay.
die Chassisunterseite nach der Revision
Schuld für die Aussetzer waren nicht die Topfsockel sondern die Wellenbereichskontakte. Ich habe sie mit getränkten Pappstreifen gereinigt. Das war etwas schwierig, da ich die Bandfilter nicht lösen wollte. Ich war mir nicht sicher was da alles passieren kann.
Hier sind die vielen netzspannungsführenden Gefahrenstellen zu sehen. Das wollte ich berührungssicher machen, und ausserdem ist eine Haubenkonstruktion eine entspannende und meditative Arbeit:
der untere Überzug:
und die Haube als ganzes:
Thermisch denke ich nicht dass es Probleme gibt. Ich werde das aber beobachten.
Die Buchsen zu den Primäranschlüssen des AÜ wurden ebenfalls isoliert.
Die Möglichkeiten einer Digitalisierung sind mit meinem Bekannten inzwischen abgesprochen. Zu der gefundenen Lösung gehört der Einbau einer 3,5mm Klinkenbuchse, hier zu sehen. Ich werde später noch darauf eingehen, muss jetzt erst mal diesen Stand speichern.







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