Dienstag, 8. November 2022

Armeerundfunkempfänger ARE 80, Stern-Radio Berlin

 


dieser JVA Radiorekorder hat vor ein paar Tagen zu mir gefunden. Ich habe ihn geputzt und durchgesehen, und will ihn nun vorstellen. Als westlichster Wessi tat ich mich etwas schwer an dieser Technik zu arbeiten. Die Radioplatine konnte ich freilegen, bei der Rekorder-Platine hingegen ist es mir nicht gelungen. Ich hätte gerne noch den A/W-Schieber vorsorglich behandelt und geschaut warum die Kassette nach ein paar Sekunden abschaltet.
Zugute muss ich dem Gerät halten dass es wirklich klasse klingt und einen guten Empfang auf allen Wellenbereichen abliefert.
Das große rückwärtige Fach beinhaltet noch diverses Zubehör. Als da wären 2 Leerkassetten, ein KFZ-Stromkabel und eine Wurfantenne.

Danke an Klaus, Dietmar, Heiko und Ingo für die folgenden Hinweise:

Der BGV A4 - Aufkleber bestätigt dem Gerät immerhin auch eine noch weiterführende Nutzung nach Auflösung der NVA. Das Gerät ist mit dem Chassis vom Stern-Radiorecorder R-4100 aufgebaut. Haupt-Schaltplan bei  R-4100.

Die Schwierigkeit bei herausgeklappter Radioplatine besteht in den kurzen Verbindungen zur (Zeibina-) Steckerleiste... die NF wird dadurch unterbrochen, d.h. man müßte mit dem Plan ein provisorisches L-Poti anfrickeln für die Fehlersuche auf der Radioplatine.

Das komplette Laufwerk kann rel. einfach demontiert werden, wobei ich die Armeeversion noch nicht in den Händen hatte. Bei herausgenommenem Laufwerk kann man auch den Zeibinastecker mit der herausgeklappten Platine kontaktieren und so ganz gut Fehler suchen..
Auf jeden Fall sind vom Batteriefach aus u.a. 2 Schrauben M3 zu lösen, dann kann das Laufwerk komplett entnommen werden, die Platine ist dann auch rel. gut zugänglich.
#Ergänzung: Bei den Konsumer-Geräten muß die Frontplatte und wohl auch noch die obere Deckplatte demontiert werden, das sind ein paar überschaubare Arbeitsschritte, die man auch intuitiv hinbekommt, wobei da auch versteckte "Rastungen" (Frontplatte am "Rahmenchassis") vorhanden sind. K.A. wie das beim Armeegerät aussieht, müßte aber für Dich einfach machbar sein! Der Grundaufbau ist §grundsätzlich" ein Chassis-Rahmen mit aufgeklippster Frontplatte, geschraubter Deck- und Rückenplatte. Der Chassisrahmen trägt alle Teile, auch das Laufwerk und das Gerät ist so voll betriebsfähig. Alle Angaben wie gesagt für die Konsumerversion..

Vielleicht hilft die Serviceanleitung vom R4100 (oder KR450) weiter.

Standardfehler ist defekter FM-ZF-Keramikfilter, für den es zunehmend schwer Ersatz gibt, es gibt ihn aber noch. Der kommt aber nur in Betracht beim Fehler "unempfindlich auf UKW".
Außer den bei allen Recordern üblichen Problemen mit schlechten Motorlagern (Geräusche, festgehend) sind die Kisten tatsächlich recht empfindlich und auch robust.
 

Bei den Arbeiten an meinem Exemplar hatte mich der Mut verlassen noch weiter in die Tiefe zu gehen. Zuviele Schrauben und Gehäuseteile lagen schon auf dem Tisch. Und ein echter Fehler lag ja auch nicht vor. Evtl. der Austausch des Antriebsriemens, weil das Laufwerk sich abschaltet. Kann aber auch eine andere Ursache haben. Vor- Rückspulen funktioniert normal. Ohne Anleitung oder entsprechender Hinweise sah ich aber wirklich keine Möglichkeit zwischen Rekorderplatine und Laufwerk zu kommen. Möglich dass es mit einem einfachen Trick problemlos geht.
Die Radioplatine ist hingegen unproblematisch. Die Litzen zur Platine sind alle gesteckt, man muss sich nur merken wo sie hingehören. Und nach lösen einer Schraube am unteren Rand sowie zweier Senkkopfschrauben am oberen Rand kann man sie vorsichtig aufklappen.
Die Abstimmeinheit dreht sich etwas schwer, so dass sich die Riffelung im Abstimmknopf schon glattgeschliffen hatte. Ich hatte einen Papierstreifen mit eingeklemmt, und jetzt kann man auch wieder abstimmen.
Die Empfindlichkeit auf UKW kann ich gut beurteilen anhand der örtlichen Sendervielfalt. Und die ist wirklich zumindest guter Durchschnitt. Bei den AM Bereichen kann man anhand der Geräusche mit etwas Übung schon hören dass er gerne viele Stationen empfangen würde, wenn es sie denn noch gäbe :-)
Überraschend ist aber wirklich das Klangbild. Aber erst wenn alle Gehäuseteile wieder montiert sind. Solange Boden- oder Frontplatte demontiert sind klingt es eher unauffällig, aber wenn alles zusammen ist und mit den dicken Gummis abgedichtet hat der relativ kleine Lautsprecher genug Dämpfung um auch die tiefen Töne wiedergeben zu können. 

Die Ursache für "festen Skalentrieb" ist zu 99,x% im Drehkoantrieb zu suchen und da das blöde Kunststofflager mit den 2 Schrauben, dort ist das Fett fest. Temporär kann man das alte Fett mit Kontakt61 etwas auflösen, zumindest bringt das kurzfristig Besserung... besser auseinanderbauen... (auch etwas nervig, aber im Fixieren von Skalenseilen bist Du ja Profi, den Tipp mit den Kabelbindern vom anderen Beitrag hab ich mir gemerkt... der Skalentrieb ist bei diesen Geräten aber vergleichsweise unkritisch, wenn das Kunststoffrad noch o.k. ist... das könnte es aber auch noch geben in einem RFT-shop) den kompletten Tuner gabs Massenweise bei POLLIN/OPPERMANN...

Unter der Aufwickelkupplung ist eine Leiterplatte mit unterbrechungen , genannt Unterbrecherleiterplatte , am Aufwickel - Dorn befindet sich ein Kontaktblattfeder , die bewirkt, daß ein ständiges an/aus bei Wiedergabe u.s.w. entsteht. Ist das an/aus Signal nicht mehr vorhanden , schaltet die Elektronik einen kleinen Elektromagneten an, welches ein Hebel zur Stopstellung in Bewegung setzt.
D.H. , erst mal vom Aufwickel die kleine Sicherungsscheibe entfernuen und darunter schauen, wie es aussieht, ggf reinigen.
Ein ausgeleierter Riemen kann auch die Ursache sein, der schaft es dann nicht, beim auslösen des Stopp Magneten, die Schwungmasse weiter zu drehen.

Das Lauferk sollte leicht vom Chassis zu entfernen gehen, einfach 2 Schrauben im Batteriefach und auch auf der Draufsicht, wenn vorhanden entfernen, dann kannst du das Laufwerk mit Reglern von unten schräg nach vorne rausziehen. vorher die Plastikabdeckung von den Buchsen seitlich entfernen.

Ich habe gerade einen Stern auf und bin am Tunerantrieb der ähnlichen ist wie an Deinem Radio. 
 

Bevor Du den Antrieb Ausbaust erst ein Zeichen auf den Zahnrad machen

Und dann die Feder ausbauen 


 

 

Erst dann den Antrieb ausbauen.

Zuerst muss die Antriebsscheibe runter 

Dann kannst Du die Welle mit Halterung abschrauben. 

Danach kannst Du den Antrieb rausnehmen und reinigen.
Das Braune bei mir ist noch Fett was runter muss. 
Meistens noch viel mehr. 

Ist alles sauber wieder zusammen bauen.













 

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