fruitbox ist ein schon älteres Jukebox-System für den Raspberry. Jetzt ist die Software durch die Version 2 wieder interessant geworden.
rpi-fruitbox-v2
hier der link zu Version 1:
rpi-fruitbox
der gleiche Autor bietet noch ein weiteres schönes Projekt an:
Tektronix 4010 and 4014 Storage Tube Terminal Emulator (version 1.4)
Bleiben wir hier aber bei der fruitbox V2.
Wegen den Problemen bei der Tonausgabe wird vom aktuellen Bullseye-Release abgeraten und man solle besser den letzten Stand von Raspbian Buster aufsetzen. Ein direkter link zum Image ist in der Beschreibung angegeben. Gab es bei der Version 1 neben der regulären fruitbox-Installation auch die Möglichkeit ein fertig installiertes Image zu ziehen muss man bei Version 2 die Installation selbst vornehmen. Das sind aber nur ein paar wenige Schritte die schnell erledigt sind. Dabei bitte genau an die Syntax der Anleitung halten. Ein in Ungedanken von mir vorgestelltes sudo zum Ausführen der ./install_fruitbox ließ die Installation fehlschlagen. Um wieder sauber neu zu beginnen löscht man folgende Dateien:
sudo rm ~/main.*
sudo rm /opt/vc/lib/libEGL.so
sudo rm /opt/vc/lib/libGLESv2.so
sudo rm /opt/vc/lib/libOpenVG.so
sudo rm /opt/vc/lib/libWFC.so
Die mp3-Dateien können auf einem USB-Stick liegen oder auf der SD-Karte. Das komplette Verhalten der Box wird über Kommandozeilen-Parameter und über die Textdatei fruitbox.ini gesteuert. Es gibt auch die Möglichkeit unterschiedliche Bibliotheken auf unterschiedlichen sticks vorzuhalten und jeden Stick mit einem anderen Skin oder sonstigen speziellen Einstellungen starten zu lassen. Der Stick muss natürlich in der rc.local gemountet werden. Dazu bekommt jeder stick eine eigene fruitbox.ini, deren Pfad beim Start des Programmes als Parameter übergeben wird. Ohne den Parameter wird der Standardpfad ~/fruitbox/fruitbox.ini benutzt.
Eine umfangreiche Skin-Sammlung ist bereits vorinstalliert. Wird in der fruitbox.ini mehr als ein Skin angegeben bekommt man beim Start des Programmes eine Auswahl (skin chooser). Einige Skins generieren beim Titelstart oder -Wechsel auch die typischen mechanischen Geräusche einer Jukebox. Zu jedem Skins gehört eine cfg-Datei, die mit einem Texteditor editiert werden kann. So kann man sich auch einfach seinen eigenen Skin zusammenbauen.
Der Titelstreifen-Generator bietet die Möglichkeit die Titelstreifen in eine Datei zu drucken um sie in einer "echten" Jukebox einzusetzen.
Die Bedienung der Box ist frei definierbar. Es kann eine Tastatur, gpios, Joystick, Maus oder touchscreen benutzt werden. Darauf werde ich noch eingehen.
In dem Video spiele ich über den skin chooser die mitgelieferten Skins kurz an um einen Eindruck zu vermitteln:
Statt mp3-Dateien können im Medienpfad auch pls oder m3u Dateien mit links zu Internetradiostationen liegen. Damit wird die Jukebox zum Internet-Radio. Ein entsprechender Skin erzeugt eine anprechende Radiosimulation (Radio Oldy). Ebenso sind Videodateien im Format ogv möglich. Für eine flüssige Wiedergabe sollte dabei die Auflösung auf max. 640px in der Breite runtergerechnet werden, besser auf 480. Das erledigt z.B. VLC unter Windows ganz gut. Die Endung ogg muss dann nur noch in ogv umbenannt werden. Der Skin MikeTV bildet ein Fernsehgerät ab auf dessen Bildschirm das Video dann läuft. Die anderen Skins liefern nur den Ton zum Video. Radio und Fernsehen treffen vom design her nicht unbedingt unseren gewohnten Geschmack :-)
Für Videoclipse und Radiosender werden die Titelstreifen wie bei mp3-Dateien auch automatisch angelegt und sie sind damit auch genauso anwählbar.
Das zweite Video spielt ebenfalls wieder die Skins ab. Hier ist der Medienpfad aber nur mit pls Dateien versehen, bis auf 3 kleine Videos (bei einem hat youtube den Ton gesperrt). Also Betrieb der Jukebox als Internet-Radio:
Die pls-Dateien mit den links zu den Internetradio-Stationen händelt man am besten mit winamp ab. Man kann alle Sender in einer playlist zusammenfassen und als eine einzige pls-Datei exportieren. Fruitbox nimmt sich dann die Einträge einzeln aus der pls-Datei.
der skin "TouchBlue" ist für kleine Bildschirme mit Touch-Oberfläche
konstruiert. Hier bietet sich das offizielle 7" Rpi-Display mit
kapazitivem Touchscreen und DSI-Schnittstelle an. Ein iRadio/iTV mit
dieser Hardware habe ich vor längerer Zeit schon mal gebaut, hatte aber
Probleme mit der Auflösung. Siehe:
Simple+and+Compact iRadio/iTV
An der fruitbox passte die Auflösung auf Anhieb. Beim ersten Einschalten
startet die software automatisch einen Justiervorgang für die
Touch-Bedienung. Das war schnell erledigt und nun fungiert das Gerätchen
als Internetradio mit Jukebox-Oberfläche.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen