Donnerstag, 25. Oktober 2018

Xiron-Raspberry-Internetradio

25.10.2018

hab mir aus Metz ein Retro-Bastelradio mitgebracht. Das schien mir geeignet zum Einbau eines Raspberry B. An einer originalen Aufarbeitung hatte ich kein Interesse. Die Antenne war nur noch ein Stummel und der Netztrafo primär unterbrochen. Von der Elektronik her eher Spielzeugcharakter. Obwohl, die Platine ist sauber aufgebaut und ich hab sie mal auf alle Fälle eingelagert.



ich setzte erst mal brauchbare Lautsprecher ein. Diese kleinen Wunderdinger aus Fernost. Dazu klebte ich Adapterringe aus dem Drucker in die LS-Öffnung und befestigte die Laustsprecher mit der Klebepistole.

Zuerst sah ich den Raspberry B vor, den hatte ich grade mit der Pimoroni-Software am Laufen. Um ihn einzupassen fräste ich mit Dremel und Miniflex eine Öffnung in das Netzkabelfach und erweiterte die Kopfhöreröffnung seitlich am Gehäusedeckel. Bei abgenommem Gehäusedeckel waren am Raspberry alle benötigten Anschlüsse zugänglich und man konnte prima an der Software arbeiten. Das B-Modell erwies sich aber als zu rechenschwach, und ich ersetzte es später durch einen B+. Mechanisch passte es einigermassen. Die 2 zusätzlichen USB-Buchsen sind verdeckt, es ist aber auch nicht notwendig deswegen die Gehäuseseite weiter aufzufräsen. Auch um an die HDMI Buchse zu kommen wäre noch ein weiteres Aufschneiden des Netzkabelfaches notwendig. Darauf hab ich auch mal noch verzichtet.
An der Öffnung für das Lautstärkepoti baute ich ein Formteil ein welches einen Class-D Verstärker hält. Original waren die Potis dort auch nur in Halterungen eingeschoben. Das Klangpoti ist ebenso wie der Wellenbereichsschalter ohne Funktion.
Für Klinkenstecker ist der Platz zu eng. Die NF-Verbindung zwischen Verstärker und Raspberry realisierte ich deshalb mit angelöteten Litzekabeln.
Den Ein/Ausschalter am Lautstärkepoti der Verstärkerplatine wollte ich weiterhin nutzen. So geht jetzt das Mikro-USB Kabel des Raspberry Netzteiles an den Verstärker. Hinter dem Netzschalter geht es dann, auch wieder mit Litze, weiter zur Spannungsversorgung des Raspberry. Das hatte ich alles vorher ausgiebig getestet, weil ich eigentlich mit Störgeräuschen oder Schmuddeleffekten gerechnet habe. Aber nichts davon ist eingetroffen. Der Ton ist absolut sauber!




Wo früher mal der Drehko aus der Front schaute sitzt jetzt auf einer ausgedruckten Halteplatte ein Encoder-Modul. Um das Abstimmrad auf die abgeflachte Achse zu bekommen war auch wieder ein Formteil nötig.


Zur Bedienung der Sendereinstellung wählte ich (zumindest übergangsmässig) die "quick and dirty"-Methode. Dabei wird der Encoder mit einem seiner Ausgänge (DT oder CLK) und GND direkt an die GPIOS geklemmt. Er wird nur als Taster abgefragt. Es gibt keine Drehrichtungserkennung, und es ist nur eine einzige Schaltfunktion möglich. Es sei denn man nimmt noch den switch hinzu. Ich kann mit dem Skalenrad also immer nur den Sender vorwärts schalten, egal wie rum ich es drehe. Volle Bedienbarkeit gibt es nur am webinterface.

Ich denke die Optik des Plastikbombers ist weitgehend original erhalten. Wenn man in fremder Umgebung ist und WLAN nicht neu konfigurieren will steckt man einfach ein LAN Kabel auf. Im Batteriefach würde sich auch noch eine kleine PowerBank unterbringen lassen. Die wird dann einfach nur anstatt des Netzteiles am Mikro-USB-Port des Verstärkers aufgesteckt. Der sound ist für Dauerberieselung geeignet. Das Radio steht irgendwo im Raum und kann am PC oder am Handy bequem bedient werden.












Als software läuft Raspbian in der Vorversion 4.14.50+. Die aktuelle Version braucht wieder etwas mehr Ressourcen und liefert an den alten Raspberry's keinen stabilen Datenstrom. Auch war ein Übertakten auf eine mittlere Stufe notwendig. Aufgesetzt ist zudem die vlc-radio software von Pimoroni. Da diese einen externen DAC vorsieht wurde manuell die Klinkenbuchse wieder aktiviert.


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