Dienstag, 11. August 2015

Kaiser Breslau W1090, der Bolide unter den Kaisern

Bericht vom










Dieses Exemplar hier hat zugegebenermaßen schon sehr gelitten, aber für mein Empfinden kann man noch was draus machen. Ich begann mit Putzen und Entlacken des Gehäuses. Es lässt sich wieder soweit verleimen, lediglich die Bodenplatte will ich erneuern. Aufgrund der bevorstehenden Knie-OP stellte ich nach dieser Feststellung die weiteren Arbeiten am Gehäuse erst mal zurück und widmete mich dem Chassis. Also Abbau von Trafo und Drossel, entkeimen mit Bref, Chlor und Glasreiniger. Bei der Aktion reinigte ich auch den Stoff, nachdem ich ihn an den Rändern mit verdünntem Ponal-Express fixiert hatte. Dann behandelte ich alles rostige und bewegliche mit Balistol. Die Trafos kamen mit schön eingeölten Kernen und neuen Schrauben wieder drauf, der Becherelko wurde formiert, und es erfolgte eine erste kontrollierte Inbetriebnahme mit Vorschaltlampe und Kontrolle der Leistungsaufnahme.

Der UKW Empfang war sehr dürftig. Dann fiel mir auf das die Antenne (Wurfantenne) gar keinen Einfluß auf den Empfang hatte. Also lag ein Vorstufenproblem vor. Ich zog im Betrieb die erste EC92 ab, und sogleich setzte ein guter Empfang ein und die Antenne zeigte Wirkung. Mit einer neuen EC92 nochmal ein Leistungsschub im Empfang. Die offensichtlich defekte EC92 werde ich noch genauer untersuchen. Nach Erneuern sämtlicher Pappe-Teer-Röllchen und sonstiger vergammelter Kondensatoren habe ich nun schon einen ersten Eindruck was mich bei diesem Radio an Leistung und Klangvolumen erwartet.

Es gab keinen großartigen Fehler zu suchen, kein Abgleich ist nötig. Das Gehäuse mache ich einfach so gut es geht. Neuwertig wird es nicht mehr werden. Den Anspruch habe ich an das Radio auch nicht.





in kleinen Schritten geht es weiter. Zusammenfassung der letzten Tage:

an der alten Bodenplatte ist nur noch wenig brauchbar. Wenigstens hab ich genug Furnierschnitzel






wir haben alle viel Spaß mit unserer zahmen Elster. Hier hilft sie mir beim ersten Einölen des Gehäuses. Die Markierung bedeutet: Achtung, hier ist es noch klebrig



hier gibt es mal ein paar neue Bilder auf meinem Leuchttisch. Das Radio ist fast fertiggestellt. Wenn der Lack richtig durchgetrocknet ist gibt es noch eine Politur. Mit der jetzt wieder installierten Ferritantenne funktionieren die AM-Bereiche, zeigen aber noch ein seltsames Verhalten. So hat die externe Antenne keinen Einfluß, und auch die Position des Ferritstabes nicht. Trotzdem ist der Empfang brauchbar. Der Umschalter AM-Antenne intern/extern an der Seite zeigt auch keine Reaktion, egal wie ich den anklemme. Beim Durchstimmen auf Mittelwelle gibt es ca. 5 Stellen mit einem Empfangsloch. Dort wird nicht mal ein Rauschen empfangen, aber das MA zeigt Vollausschlag.






* ganz beseitigt hatte ich die Empfangsfehler nie, das Radio ist seither eingelagert.

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