Der Titel nennt nur den Namen der Herstellers. Das Modell ist nicht bekannt und auch nirgends gelistet. Nicht ungewöhnlich für ein französisches Radio und schon gar nicht für ein Radio welches man im Saarland findet. Meine ersten 2 Bilder zeigen das Radio nach dem Einladen in mein Auto:
Eigentlich ist das Radio ja ein Klotz. Aber mit 38cm Breite und 28cm
Höhe auch relativ klein. Das macht es wieder irgendwie niedlich, und das
hat mich auch angesprochen als ich es erwarb. Durch den Plattenspieler
unter der Haube kommt man auf mehr Tiefe als Höhe (29cm). Ich bin mir im
klaren dass dieses Radio nicht jedem gefallen wird. Die einzige
technische Raffinesse sind neben den 3 Standard-AM-Wellenbereichen und
der doppelten drehbaren Ferritantenne zwei Feststationstasten mit den
Bezeichnungen "EUR" und "LUX". Hierzu holte ich mir weitere
Informationen von Jakob. Es handelt sich um die Langwellensender Europe 1
auf 180 kHz und Luxembourg auf 233 kHz. Das waren die meistgehörten
Programme in Frankreich, obwohl beide außerhalb von Frankreich sendeten.
Europe 1 sendete aus Felsberg bei Saarlouis, das liegt in meiner
unmittelbaren Nähe, und Luxembourg aus dem Nachbarstaat Luxemburg. Jakob
mailte mir auch die Liste der damaligen Langwellensender zu:
Für die Revision ging ich einen einfachen Weg. Ich brauche hier keinen Neuzustand. Das Radio sollte nur geputzt werden und technisch funktionstüchtig sein.
Den Plattenspieler zum Laufen zu bekommen wäre nett gewesen. Das Motorlager konnte ich gängig machen, aber zumindest für die schlechten Gummis der Zwischenrollen brauche ich Ersatz. Der Motorschalter hat keinen Kontakt, und an dem Wendesystem fehlt eine der Nadeln. Immerhin ist das Tonabnehmersystem noch in Ordnung. Mit überbrücktem Motorschalter und auf den vermutlich selten benutzten Geschwindigkeiten 16 und 78 upm hatte es laut und klar gespielt.
Der Röhrensatz besteht aus UCH81, UBF89, UL84, UY85, UM85. Und es ist ein Spartrafo. Ein Netzpol liegt auf dem Radiochassis und auch auf dem Plattenspielerchassis. Der Netztrafo scheint nur die Heizspannung anzupassen. Da waren die Franzosen oft schmerzfrei.
Anmerkung Jakob:
ein Radio mit Plattenspieler („Radiola“) und nicht potentialfrei, - das ist mehr als abenteuerlich, dafür würde heute jemand in den Bau gehen, der sowas verkauft !
Vielleicht kannst Du bei der Durchsicht der Netztrafo- Verdrahtung noch einige Details herausfinden.Da nur eine Endröhre UL84 verbaut ist und keine Triode-Endpentode UCL82, wie von mir vermutet, hat die Schaltung keine NF- Vorstufe. Um die UBF89- Fassung herum sind zu wenig Bauteile, die auf eine Reflex- Schaltung schließen würden. Demnach wird die Empfindlichkeit dieses Gerätes eher bescheiden sein.
Auch muss der Tonabnehmer genug Signalspannung liefern können, um die UL84 alleine aussteuern zu können, - auch das geht vielleicht gerade noch noch so.
Der Ferritantennen- Antrieb mit Knopf im Plattenspielerfach und scharf geknickter biegsamer Welle sieht auch nach einer Verlegenheitslösung aus.
Wieviele Besitzer werden an diesem Knopf wohl nie gedreht haben, weil sie ihn übersahen und seine Bedeutung nicht verstanden ?
Der Namensteil „Pyrus“ erinnert an „Pyrrhussieg“ = ein zu teuer erkaufter Erfolg. Das trifft zwar hier nicht ganz zu, aber mit dem gegebenen Aufwand hätte man einiges besser machen können.
























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