Samstag, 23. April 2022

SU-GA Radio mit Internet und Bluetooth

 


Unser Anton hatte mir ein leeres Gehäuse geschickt damit ich ihm moderne Technik mit Internet und Bluetooth einbaue. Das Gehäuse will er selbst noch aufhübschen, darum musste ich mir keine Gedanken machen. Ich achtete allerdings von Anfang an darauf dass die Elektronik sich gut aus- und wieder einbauen lässt, ohne daß der Anton sich die Finger bricht.

Display

Der erste Schritt war die Auswahl eines mechanisch passenden Display.
 


 

ein 1,8" TFT mit ST7735 Chip und einer Auslösung von 128x160 erschien mir gut geeignet und lässt sich auch problemlos in egal welche Software einbinden.

Frontblende

nun sollte natürlich weder Bakelitrahmen noch Gehäuse in irgendeiner Form bearbeitet oder verbohrt werden. Der Bakelitrahmen hat keine Befestigungsmöglichkeit. Und dann hat der Skalenausschnitt auch noch eine Neigung nach oben und die sichbaren Ränder des Display sollen noch verblendet werden. Das machte die Konstruktion eines ausgeklügelten mehrteiligen Haltemechanismus erforderlich.


 

dieses Gebilde legt sich passgenau um die schrägen Wände des Skalenausschnittes und sorgt dafür dass das Display korrekt justiert ist.

rückwärtig hat das Gebilde Halt durch eine Grundplatte, welche von innen mit Holzschrauben befestigt wird und die Platine trägt. Hier sorgen 2 zusätzlich aufgeleimte Distanzstreifen für den richtigen Abstand.

weiterhin trägt die Grundplatte auch den Bluetooth-Stick. Das angeschraubte Klötzchen in der Mitte dient der Höhen-Justierung des BT-Halters.

die seitliche Verblendung des Stick erledigt ein kleiner Hilfsrahmen


 


Die einzelnen Druckteile:


Bedienelemente

nächster wichtiger Punkt nach der Ausgabe ist die Eingabe. Dieser Encoder, mit einer Passhülse und einem Halterahmen, lässt sich von innen anschrauben und die Achse schaut weit genug nach vorne raus. Auch passt ein Standard-Knopf mit 6mm-Achsaufnahme:

das Lautstärkepoti benötigte wegen der Dicke des Gehäusematerials ebenfalls ein Befestigungsteil:

für die Umschaltung Radio/Bluetooth fand sich ein Dreh-Umschalter mit 4mm-Achse, der genau in die Aussparung des Gehäuses passt.


 


Bluetooth-Empfänger

am Bluetooth-Empfänger foppte mich eine defekte Klinkenbuchse, die ich dann entfernte und das Kabel direkt anlötete. Dabei machte ich die verwunderliche Entdeckung dass der Empfänger nur Mono ist, also L und R der Buchse verbunden sind. Okay, er ist ja auch nicht als Stereo deklariert. Für einen Freisprechstick ist Stereo nicht notwendig. Und ich ersparte mir das Aufaddieren eines Stereosignals zu einem Monosignal.

hier ein link zum Produkt:

BT-Empfänger

Lautsprecher

Anton hatte einen Lautsprecher mitgeschickt. Dieser benötigte eine Adapterplatte, die mir der Drucker baute. Die Stehbolzen im Gehäuse haben ein seltsames Gewinde, etwas grober als M3. Eine alte Norm, deren Namen mir nicht geläufig ist. Passende Muttern fanden sich im uralten Schraubenkästchen meines Opa. Glück gehabt.


 

Netzteil

meine Netzteilkonstuktion hat sich schon in einigen Radios bewährt. Es wird eine Platine eingeschoben mit einem oder zwei Netzteilmodulen. Die Tiefe variiere ich je nach Anforderung. An die Stirnwand kommt ein Schalter und eine Netzteilbuchse. Ich muss also nicht im Radio selbst 220V-Leitungen verlegen, was der Sicherheit dient. Dafür ist der Ein/Aus-Schalter auf der Rückseite.

Hier brauche ich einmal 5V für den ESP32 und einmal 12V für den TDA2030 NF-Baustein. 

Software

wegen der schönen Animation haben wir uns auf EdisonRadio geeinigt. Die Anpassungen für das Display habe ich an anderer Stelle dokumentiert. Siehe hier post #6:

neues von Edzelf und das Edison Radio

Der Encoder hat bei Edison (wie auch bei Edzelf) als default-Einstellung die Lautstärkefunktion. Erst nach zeitlich genau passendem Doppelklick auf den switch des Encoders lässt sich der Sender auswählen und wird dann mit einem weiteren Klick aktiviert.
Dieses Bedienprinzip finde ich umständlich und unhandlich.
Hier habe ich ein mechanisches Lautstärkepoti, weil ich ja auch den BT-Empfänger damit in der Lautstärke einstellen will. Der Encoder soll nur noch der Senderwahl dienen.

Die Variable enc_menu_mode bestimmt die Betriebsart des Encoders und kann mit dem Wert VOLUME, PRESET oder TRACK besetzt werden. In der Deklaration im Hauptsketch wird sie nun statt mit dem Wert VOLUME mit dem Wert PRESET vordefiniert.

Im Abschnitt:

//**************************************************************************************************
//                                          C H K _ E N C                                        *
//**************************************************************************************************
// See if rotary encoder is activated and perform its functions.                                  *
//**************************************************************************************************

wird diesen Stellen VOLUME durch PRESET ersetzt:

if ( enc_menu_mode != PRESET )                              // In default mode?

sowie an allen Stellen wo ein Rücksprung auf den default-Wert erfolgt:

enc_menu_mode = PRESET ;                                // Return to VOLUME mode

nach diesen Änderungen kann man nun einfach ohne Klick den Sender einstellen und übernimmt ihn mit einem Einfachklick.

Die Wunschsender von Anton hinterlegte ich schon mal soweit ich brauchbare links dazu fand. Die WLAN-Einrichtung muss er vor Ort selbst erledigen. Dazu habe ich eine bebilderte Anleitung erstellt:


.pdf   wlaneinrichtung.pdf (Größe: 609,88 KB / Downloads: 6)

Ebenso gibt es eine Demontage-Anleitung:


.pdf   demontage.pdf (Größe: 581,6 KB / Downloads: 5)

und einen Schaltplan:

mehr konnte ich nicht tun um Anton die endgültige Fertigstellung zu erleichtern und wünsche ihm viel Glück dafür und den zukünftigen Besitzern des Radio viel Freude damit! 

hier fehlen noch ein paar Bilder. Die liefere ich jetzt nach:

einmal das Netzteil:


 

und dann der NF-Verstärker. Die Metallstrebe dient dem mechanischen Halt und der Kühlung des TDA2003.

später hatte ich noch alle NF-Leitungen durch abgeschirmte Kabel ersetzt, aber das Fotografieren versäumt.

und noch ein Bild im Betrieb:


 






 





 





 


 



 


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