Dienstag, 9. November 2021

Philips L3F83T Skalenradreparatur und Stromversorgung

 

ich zeige hier eine etwas ungewöhnliche Reparatur einer Rundskala. Bzw. ich beseitige einen Schaden den ich durch Unkenntnis selbst verursacht habe. Ich möchte dieses Radio an einen Freund weitergeben, wollte aber zuvor die Skalenscheibe wieder ankleben. Durch Ausdunstung der sparsamen Verleimung hatte sie sich vom Gehäuse gelöst. Dazu musste nun mal der Abstimmknopf und die Skalenscheibe demontiert werden.

Beides war problematisch. Fangen wir mit dem Abstimmknopf an.

die Abdeckhaube des Knopfes fehlt. Ich zeige weiter unten wie ich Ersatz geschaffen habe. Aber erst muss der Knopf mal runter. Drehen in der Hoffnung dass es ein Innengewinde gibt war erfolglos. Um besser ein Werkzeug ansetzen zu können habe ich die Kuppe wie oben zu sehen ist eingeschnitten. Vorsichtiges Hebeln, nach der Einwirkung von Kriechöl, löste dann den Knopf, der wirklich nur aufgesteckt war.

Beim Skalenrad hingegen musste ich schon recht kräftig hebeln. Aber mit aller Vorsicht um nichts zu zerkratzen. Als ich es endlich geschafft habe stellte sich heraus dass ich nicht das Skalenrad von der Achse abgelöst, sondern das Skalenrad von seiner Messinghülse abgerissen hatte.


Und dann sah ich die Madenschrauben. Zuerst war es mir ein Rätsel wie diese zugänglich sind. Das Chassis kann man ja nicht entnehmen ohne zuerst das Rad zu entfernen. Man kann allerdings den Batteriekasten am Chassis abschrauben und kommt dann ganz bequem an die Madenschrauben ran. Das muss man halt erst mal wissen!


Das Skalenrad hatte nun ziemlich gelitten und es galt Rad und Messingbuchse wieder stabil zusammenzubringen.
Die Skalenscheibe war mit Ponal schnell wieder angeklebt. Auf dem Bild die originalen Klebestellen.

 



Für das Abstimmrad fertigte ich 2 PETG-Druckteile an. Ein größeres für die Unterseite mit Aussparungen für die Madenschrauben und ein schmaleres für die Oberseite. Diese Teile klebte ich mit "UHU Hart für Kunststoff" ein.


 

Ein Nachteil sei nicht verschwiegen. Falls noch mal jemand rätselt wie das Rad zu lösen sei und brachial rumhebelt, so wie ich das getan habe, ist der Schwachpunkt (Sollbruchstelle) nicht mehr die Pressung der Messingbuchse. Er wird dann das Skalenrad unweigerlich zerstören.

Für den Abstimmknopf druckte ich eine neue Haube aus goldfarbigem Filament, im gleichen Farbton wie der äussere Ring des Skalenrades.
 

nun geht es weiter mit der Stomversorgung.

Ein Batteriefeder ist stark korrodiert und die Platte mit den Gegenfedern ist nicht mehr vorhanden. Ein Betrieb mit 4 x Monozellen wäre also nicht mehr so ohne weiteres möglich. Meine Idee war nun zuerst einen 9V-Blockakku bzw. Batterie einzubauen mit einer Elektronik welche die 9V auf die geforderten 6V reduziert. Dazu testete ich mehrere Spannungsmodule.


 

keines davon war brauchbar. Die LM317-Module haben fast 2V Spannungsverlust. Ausserdem saugen sie im unbelasteten Zustand 10mA Leerlaufstrom, hätten also hinter den Ein/Aus Schalter eingeschleift werden müssen. Die Lademodule liefern zwar im stepup konstant 6V bis herunter zu einer Eingangsspannung von 2V. Bei mehr als 7V am Eingang springt aber die Ausgangsspannung hoch auf ca. 8V. Ein für mich unerklärliches Verhalten.

bei diversen Eigenbauprojekten benutzte ich schon öfters dieses pack mit einer 18650-Zelle:

das erschien mir die Lösung zu sein. Im Betrieb gab es aber rhythmische Aussetzer von Sekundenbruchteilen sowie Störfelder im AM-Empfang.

und so fand ich dann wieder den Weg zurück zur guten alten Batterie. Zwei Halter für jeweils 2 x AA Batterien ließen sich gut unterbringen.


 

dazu entwarf ich eine kleine Haltekonstruktion an der die Halter angeschraubt werden.


 

Eine Bilderserie im fertigen Zustand. Jetzt kann es zur Post gehen.


 








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