iTV basiert auf dem iRadio und hat praktisch den gleichen strukturellen Aufbau
download:
iTV_07022019.zip
Benutzt wird hier wie beim iRadio der Video Lan Client (vlc), diesmal in der grafischen Version.
Es gibt wieder einen gpiod-Daemon der für die Programmumschaltung
verantwortlich ist. Bei diesem Release sind angepasste Versionen des
Tastensteuerungs- und Drehencoderdaemons dabei. Nach der Installation
von iTV ist die Tastensteuerung aktiv, genau wie beim iRadio. Durch
Eingabe von:
sudo ./install_Drehencoder.sh
wird auf den Drehencoder
umschaltet.
sudo ./install_Tastensteuerung.sh
aktiviert wieder die
Tastensteuerung.
Wie installiert man iTV?
Im Prinzip wie das iRadio. Man entpackt das Archiv im Homeverzeichnis des Standardnutzers "pi", das iTV kommt also in /home/pi/iTV zuliegen. Danach ruft man mit Root-Rechten das
Installerscript install.sh auf.
sudo ./install.sh
Ist das Script fertig muss man den
Rechner durch
sudo reboot
neu starten. Ab diesen Moment startet der
Rechner nicht mehr mit einem Login, sondern direkt mit der
Fernsehwiedergabe über den HDMI-Port ! Remote-Zugriff über SSH sollte
also aktiv sein.
Warum ist diese Bild zentriert und so klein? Nun VLC passt die
Videoausgabe direkt einem PAL-Signal an. Der HDMI-Monitor hat jedoch
eine viel größere Wiedergabefläche als ein PAL-Fernseher!
Eigentlich soll iTV ja zusammen mit dem Pi in einem alten Fernseher
eingebaut werden und der hat in der Regel kein HDMI-Controller. Wir
brauchen also ein analoges Videosignal mit dem wir den alten Fernseher
speisen.
Zu sehen ist ein aktueller Pi 3A+, der sein Videosignal mit über den
Klinkenstecker ausgibt. Andere Raspberrys haben entweder direkt eine
Chinch-Buchse oder Lötpunkte an denen das analoge Videosignal
abgegriffen werden kann.
Damit der Raspberry in Zukunft so ein Signal ausgibt, loggt man sich über SSH in den Kleinrechner ein und startet im iTV-Ordner das Script:
sudo ./aktiviere_AnalogVideo.sh
Nach einem erneuten
Neustart ist HDMI dauerhaft deaktiviert und der analoge Videoausgang
aktiv! Siehe nachfolgende Bilder:
Will man HDMI wieder aktiv schalten, dann das Script:
sudo ./aktiviere_HDMI.sh
starten. Im Prinzip also alles so einfach wie beim
iRadio.
Wie bekommt man denn eigene Sender in iTV. Nun dazu gibt es wie beim
iRadio die Senderliste (playlist.m3u). Anstelle von Radiosendern, wird
hier pro Zeile eine URL zu einem TV-Sender angegeben. Eine Beispielliste
ist im iTV bereits enthalten und nach der Installation mit den Sendern
Arte HD, ZDF neo HD, Sky Sport News HD und 3sat HD aktiv. Die HD Sender
werden im Analogsignal automatisch runterskaliert, so kann ein alter
Rembrandt auch in "HD" sehen.
Nochmal: Pro Zeile eine URL! Wie beim iRadio unterstützen wir keine META-Daten des m3u-Formats in der Playlist!
Ebenso wie beim iRadio lassen sich die Senderliste und auch die
WLAN-Zugangsdaten mit einem FAT32-formatierten USB-Stick beim
Bootprozess automatisch einspielen und aktualisieren, siehe:
iRadio Teil2 Installation
Da wir VLC als Abspielsoftware gewählt haben, ist es natürlich möglich zwischen den Fernsehsendern auch Internetradiostationen anzugeben. Somit kann der alte Fernseher dann automatisch auch
Internetradio wiedergeben. Die Umschaltzeiten zwischen den Stationen ist
technologiebedingt etwas länger als beim Digitalfernsehen über
DVB-S2,C2,T2. Auch die eigene Internetanbindung ist ein Faktor, der
bestimmt wie schnell ein Videostream gepuffert werden kann.
Zum aktuellen Ressourcenverbrauch: Alle Mehrkern-Raspberrys, diese haben
keine Probleme mit der Wiedergabe von HD-Stationen. Einkern-Raspberrys
wie der Zero schaffen es gerade so HD zu empfangen und auf PAL zu
skalieren. Macht eigentlich keinen Sinn, aber hier wird es in der
Zukunft noch ein paar Optimierungen geben. Streams die HD oder ULTRA HD
in h.265 codiert haben, sind mit Raspberrys nicht abspielbar und lassen
den armen Kerl sprichwörtlich verrecken. Für solche Sender nimmt man
dann keinen Raspberry sondern einen Odroid.
Welche Videotreiber wählt man am Besten? Nun im Gegensatz zur
Skalensimulation des iRadio, hat man die beste Performance mit dem
Legacy-Treiber! Absolut flüssige Videoerzeugung auf
Mehrkern-Raspberrys. Der Full-KMS/Open GL Treiber für den VC4 hingegen
lässt VLC mit einem schwarzen Wiedergabefenster zurück? Aber der Treiber
wird ja permanent weiterentwickelt, so daß sich das im nächsten
Raspbian schon wieder ändern kann.
Im Prinzip läuft iTV/iRadio auf allen Linuxsystemen für die es VLC und GCC gibt.
Die Einrichtung von iTV/iRadio wird aber erleichtert, wenn das Linux
standardmäßig über das APT Paketmanagementsystem verfügt, da die
Installationsskripte dafür vorgesehen sind. In der Regel sind das also
Ubuntu und Derivate. Für die Verwendung auf einem Raspberry empfehle ich
Raspbian, welches man unter https://www.raspberrypi.org/downloads/raspbian/
kostenlos beziehen kann. Ebenfalls sollte das Betriebssystem schon den
Standardnutzer "pi" angelegt haben. Benutzt man Linuxdistributionen, die
den Nutzer nicht haben, legt man Ihn einfach an. Kann man iTV/iRadio
auch unter einem anderen Nutzer installieren und betreiben? Ja, aber da
müssen an einigen Stellen Veränderungen im Paket gemacht werden
(Pfadänderungen). Das einfachste ist also, sofern kein Nutzer "pi"
vorhanden ist, diesen anzulegen.
Bei Raspbian ist "pi" aber vorhanden!
Benötigt iTV/iRadio ein System mit X11? : iRadio nicht unbedingt wenn
man die Skalensimulation nicht benötigt. iTV benötigt zur Zeit ein
funktionierendes X11. Unerfahrene Linuxnutzer nehmen also am Besten ein
Raspbian "mit Desktopsoftware". Aber dann bitte auch einen neueren
Raspberry! Erfahrene Nutzer können auch ein Minimalsystem benutzen und
installieren X11 vor(!) der iTV- Installation händisch.
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