Montag, 25. Februar 2019

4.Teil iRadio: rc.local und Displayübersicht

bevor wir zu den displays kommen schauen wir mal noch in die Datei rc.local, in der festgelegt wird, was beim Hochfahren des Systems passiert.

Der Befehl lautet:


sudo nano /etc/rc.local

Der Editor "nano" öffnet nun die rc.local und wir können sie bearbeiten.

Die Installation von iRadio hat einige Zeilen hinzugefügt:


/usr/bin/vlcd

vlcd ist ein Script, welches vlc (in der Konsolenversion cvlc) als Daemon startet und vor dem Start auch die ganze Kopiererei/Updaterei mit wpa_supplicant, playlist von /boot und von einem FAT32 USB-Stick übernimmt.

/usr/bin/displayd &

diese Zeile startet den Daemon für eine Display-Ausgabe


/usr/bin/gpiod &

gpiod ist der Daemon für die Tastatur- oder Encoder-Abfrage. Diesen haben wir mit dem script install_Drehencoder.sh oder install_Tastensteuerung.sh erzeugt.


echo "play" | nc 127.0.0.1 9294 -N

diese Anweisung ist eine Vorsichtsmassnahme, falls der VLC nicht automatisch anläuft. Hier haben wir ein gutes Beispiel wie der Austausch von Daten oder Anweisungen unserer Daemonen mit VLC funktioniert, da cvlc ja keine Bedienoberfläche hat. Der "play"-Befehl wird per netcat an das eigene webinterface auf den Port 9294 geschickt. Dort holt sich cvlc die Anweisung ab.

amixer -M set PCM 85%

Diesen Eintrag haben wir manuell in Teil3 hinzugefügt um die Lautstärke anzuheben.

Achtung, darf bei Raspberry Pi OS nicht mehr angewendet werden


Displayübersicht

Autor: Bernhard

bei einigen Nach- und Umbauprojekten im Forum stellte sich heraus, das die Bastler leider nicht immer das optimale Display für Ihr Vorhaben ausgewählt haben. Hier mal eine kleine Übersicht an Displays, die es für den Pi gibt und für welches Internetradio sich die Displays eignen.

Displays mit SPI-Schnittstelle (SPI = Serial Peripheral Interface)

Diese Displays sind relativ günstig und in vielfältigen Größen und Auflösungen (wie Sand am Meer) zu bekommen. Teilweise unterschiedliche Displaytechniken: OLED, TFT, LCD, ...
Da diese Displays über eine serielle Schnittstelle angesprochen werden, benötigen sie
auf dem Pi relativ wenige GPIOs. In der Regel bleiben also noch genügend GPIOs für andere Hardware wie Taster, Drehencoder usw. frei.
Da die Kommunikation mit dem Display aber über eine serielle Schnittstelle abläuft, wird nur eine niedrige Datenrate erzeilt, was bedeutet, daß die Displays auch nur niedrige Bildwiederholraten
erzielen. Viele Displays werden über generische Treiber unterstützt.

Anwendungsbereich im iRadio:
- alle Bedienkonzepte mit Außnahme von Skalensimulationen!!!
- auch moderne (FLTK-) GUIs mit Touchbedienung, Titel und Albumcoveranzeige - hier werden nur niedrige Bildwiederholraten (2-3 fps) benötigt.



Displays mit DPI-Schnittstelle (DPI = Display Parallel Interface)

Diese Displays sind ebenfalls sehr günstig zu bekommen, jedoch muss man schon nach DPI-Displays in bestimmten Größen "suchen"! Da diese Displays über eine parallele Schnittstelle angesprochen werden, benötigen sie sehr viele (teilweise alle) GPIOs eines Raspberry.
Taster, Drehencoder können eventuell nur über portsharing oder mit zusätzlichem Microcontroller an den Raspberry angebunden werden.
Durch die parallele Schnittstelle sind sehr hohe Datenraten und damit hohe Bildwiederholraten (50-60 fps) möglich.
Der Farbraum dieser Displays ist in der Regel deutlich größer als bei SPI-Displays und kommt an native HDMI-Displays ran. Es muss drauf geachtet werden, das das Display auch einen Treibersupport für Raspberry, Odroid, Banana,.... hat.

Anwendungsbereich im iRadio:
- alle grafischen Bedienkonzepte, auch Skalensimulationen, bei denen vorzugsweise eine Touchbedienung erfolgt!!!


Displays mit HDMI-Schnittstelle

Diese Displays sind im Vergleich zu SPI/DPI-Displays etwas teurer, da ein zusätzlicher HDMI-Controller verbaut wird.
Größen und Auflösungen sind sehr variabel, es gibt sie bis 2.8 Zoll im unteren Format, aber auch als Streched-Display im Format mit einem Seitenverhältnis von 49:2 bzw. Sonderanfertigungen. Preisbereich 20-xxx Euro.
Da die Anbindung über die schnelle HDMI-Schnittstelle erfolgt, sind alle GPIOs des Raspberrys nutzbar.
Treiberseitig kann auf GPU-beschleunigte Displayausgaben gesetzt werden, siehe iRadio-Thread.

Anwendungsbereich im iRadio:
- alle grafischen Bedienkonzepte, auch Skalensimulationen mit oder ohne Touch-Funktionalität


Ich hoffe jetzt sollte jeder das richtige Display für sein Internetradio finden können.

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