ein kleines rotes Lämpchen, mehr verrät dieser Empfänger nicht. Der eingestellte Sender ist an der Zahl auf dem Knopf zu identifizieren.
Im Moment ist mangels Verbreitung von Langwellensendern im Telefonnetz nur etwas Rauschen zu hören. Das soll sich aber (zeitnah) ändern, wie man sich denken kann. Aber hier stelle ich erst mal den Empfänger in seinem ursprünglichen Zustand vor. Mir gefällt einfach diese Schlichtheit. Das wäre jetzt die Nr.2 meiner zusammengetragenen HF-Drahtfunk-Empfänger. Ein dritter wird auch noch folgen. Bei diesem hier handelt es sich tatsächlich um einen Gradeausempfänger!
Der HF-Telefonrundspruch wurde auf sechs Langwellenkanälen mit 33 kHz Abstand über die Telefonleitungen zu den Teilnehmern geführt:
Kanal 1: 175 kHz Programm: "international" analog dem Programm von "Schweizer Radio international"
Kanal 2: 208 kHz Programm: RSR1 "la première"
Kanal 3: 241 kHz Programm: "klassische Musik"
Kanal 4: 274 kHz Programm: RSI1 "rete uno"
Kanal 5: 307 kHz Programm: DRS1
Kanal 6: 340 kHz Programm: "leichte Musik"
Um eine möglichst naturgetreue Wiedergabe von Musik und Gesang zu erreichen erfolgte die Übertragung in einem Frequenzbereich von etwa 50 bis 7000 Hz, also deutlich höher als bei normalem AM- Rundfunk bis nur 4500 Hz.
Übrigens waren nicht unbedingt spezielle Empfangsapparate notwendig, - mit einem normalen Radioempfänger mit Langwellenbereich ging das auch. Dafür gab es spezielle Adapter, um das Radio an die Telefonleitung anzuschließen. Auf vielen Radioskalen sind auf der Langwellenskala Markierungen I...IV für die Schweizer Telefonrundspruch- Programme. Auch ging der Langwellenbereich eigens zu diesem Zweck bis 350 kHz.
Franzosen könnten an den HF- Eingang eines solchen Telefonrundspruchempfängers eine normale Antenne anschließen, die Frequenzen der jeweiligen Kanäle umtrimmen und somit einen Stationstasten- Empfänger für die LW- Programme Europe 1 (183 kHz), RMC (216 kHz), RTL (234 kHz) und ggf. noch RTA (252 kHz) erhalten. (France-Inter auf ehemals 162 kHz hat ja leider auch schon dicht gemacht)
Nun hat es ein UKW-Teil bekommen. Das war recht unkritisch, da es einen TA-Eingang (GR) gibt, den ich für die UKW-NF nutzen konnte. So blieb das Langwellen-Empfangsteil unangetastet und damit funktionsfähig.
Ungewöhnlich war die Anordnung der Bedienteile. Rechts die Kombination Klangeinstellung und Netz-Schalter, in der Mitte das Poti für die Lautstärkeeinstellung. Irgendwo musste ich die UKW Abstimmung unterbringen, also wurde etwas umverdrahtet. Die Klangeinstellung hat die geringste Priorität und wanderte auf die Rückseite, die Lautstärkeeinstellung rechts auf das Schalter-Poti, wie man das so gewohnt ist. Dadurch wurde der Platz für das mittlere Poti frei für ein lineares 50K Poti zur Sendereinstellung.
Für das Kemo-Modul konstruierte ich einen Platinenhalter, welcher vorhandene Bohrungen am Chassis zur Befestigung nutzt. An dem Halter sah ich auch die Befestigung für das Klangpoti vor, und zwar so das es mit seiner 4mm-Achse genau durch eine der Rückwandlöcher schaut. Versorgt wird das Kemo Modul über Einweggleichrichtung vom Heizkreis.
Das Chassis erfuhr die übliche technische Revision. Die Teeries wurden ersetzt, die gelben Bonbons geprüft und belassen weil sie noch plausible Werte haben. Für die neuen Netz-Elkos leistete ich mir mehr aus Spieltrieb einen Kunststoffhalter aus dem Drucker. Die Elkos sind mit den plus-Anschlüssen verbunden. Das war auf den ersten Blick etwas befremdlich. Die Netzdrossel liegt hier im Minus-Kreis, geht also gegen Masse. Dadurch wird das Massepotential des Ladeelkos angehoben. Die so gewonnenen -12V werden allerdings nirgends genutzt.
Das Gehäuse hatte ich abgebeizt und gründlich mit Acton abgewaschen. Ich verzichtete auf jegliche Schleifarbeit, weil das bei mir immer irgendwelche Kratzspuren hinterlässt. Dann konnte es neu lackiert werden. Den Stoff hab ich mit Javelwasser gereinigt.
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