Sonntag, 9. Februar 2020

Ducretet Thomson L2523

 

als der Thorsten gestern bei mir war hat er live erlebt wie es hier einem ergehen kann. Wir gingen durch den Plattenladen um in mein Kellerlager zu kommen und auf einmal drückt mir der Christoph dieses süsse weisse Radio in die Hand. Ich war sofort verzückt und hab es gerne angenommen.

Das Radio hat neben Lang- und Mittelwelle auch Kurzwelle sowie das gespreizte 49m Band. Die starre Ferritantenne ist vergossen. Der Netzspannungsbereich einstellbar auf 110 und 130V. Die Röhrenbestückung (Pico 7pol): 12BE6, 12BA6, 12AV6 oder 12AT6, 50B5, 35W4. Die Abmessungen: 225 x 170 x 153 mm (Daten von rm.org).

Die Unterseite des Chassis hatte ich versäumt zu fotografieren, sieht aber unverbastelt aus, bis auf das neue Netzkabel.
 





natürlich hab ich es mir schon näher angeschaut. Bei dem Gebastel an den (brüchigen) Netzleitungen macht es keinen Sinn Spannung draufzugeben. Das hat aber vermutlich vor mir schon jemand getan, und zwar mit 220V. Am Heizkreis hab ich eine Unterbrechung festgestellt. Jetzt schau ich erst mal nach einer intakten 12BE6N. Sowas hat man nicht grade in den Kramkisten.






 

 
die ersten Töne ...

12BA6 ersetzt und damit den Heizkreis wieder geschlossen.
Gleichrichterröhre 35W4 ist taub, hab die Katoden- Anodenstrecke mit einer 1N4007 vorläufig gebrückt.

Ladeelko erneuert.

In meiner geschützten Vorschaltlampenumgebung messe ich 110V Anodenspannung und 200mA Gesamtstromaufnahme. Das Skalenlämpchen glimmt schwach vor sich hin. Bekannterweise hat die 35W4 einen extra Abgriff am Heizwickel für das Lämpchen. Laut Schaltung 6,5V / 0,1A.

Ich hab sehr guten Kurzwellenempfang. Auf Langwelle gibt es noch Kontaktschwierigkeiten am Wellenschalter. Auf Mittelwelle gibt es nichts mehr zu empfangen.

Ich muss jetzt erst wieder eine 35W4 suchen, dann geht es weiter. 
 
 

Jakob hat mir das Radio überarbeitet und auf 220V umgebaut. Auf seine spezielle Art durch Verdrosselung der Anodenspannung und Heizkreiskondensator. Ebenso hat er dem Allstromer etwas mehr Sicherheit verpasst durch Umlegung des Netzschalters, Einbau einer Feinsicherung und Kennzeichnung von Phase und Null am Netzstecker. Eine Erwärmung des Radios ist durch die Schaltungsänderungen kaum noch feststellbar.
Das was auf den AM-Bereichen noch zu empfangen ist kommt sehr gut rein!
 





 
 Ursprünglich lag der Netzschalter auf der Masse- (GND)- Seite, was aber zu einem Polwechsel des Chassis zwischen Ein- und Aus- Zustand führte.
Daher kam der N- Leiter des Netzkabels auf die „kalte“ Seite nahe GND, der Schalter wurde in die „heiße“ Phase L gelegt. Da sich direkt neben dem Poti- Schalter die NF- Vorstufe befindet, musste der L- Leiter gegenüber der NF- Vorstufe abgeschirmt verlegt werden.

Hierzu wurde aus Konservendosenblech eine Hülle wie ein offenes Rohr um das Poti- Schaltergehäuse gelötet (gelber Pfeil). Es sprang dann direkt ins Auge, hierin die Sicherung unterzubringen. 
 
 
 
Die Empfangsleistung ist hervorragend. Den Haus- Modulator empfing es knüppeldick über seine Ferrit- Antenne wie auch den hier einzig noch verbliebenen AM- Sender RTL auf Langwelle 234 kHz. Über die Langdraht- Antenne kann es es mit jedem großen Radio aufnehmen, z. B. abends auf Mittelwelle „Gold 1548“ aus London, auch auf Kurzwelle und BE hört man überall was.

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